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Kunstprojekt

Das KU-Projekt ist mit zwei Schulstunden im Curriculum der 8. Klassen für die SuS obligatorisch.

Der Charakter eines KU Projekts ist grundsätzlich offen, und bietet für LehrerInnen die Chance mit einer Klasse Dinge auszuprobieren, die man im Unterricht so nie durchführen kann. Das KU-Projekt muss nicht grundsätzlich den Ansatz einer Bühnenaufführung haben. Es kann jede andere Form annehmen: z.B. tatsächlich Umsetzung einer Bühnenvorlage, etc., z.B. ein Außenprojekt (wir bauen ein Trojanisches Pferd / Restaurationsarbeiten an einem historischen oder landschaftlichen Objekt / Bau von Gerätschaften, etc.) deren Ergebnisse in Form einer Dokumentation/Vernisage präsentiert werden. Ein Projekt, das keinen performativen Charakter hat, kann für die Entwicklung einer Klasse genauso wichtig sein.

Die Rolle des Lehrerteams besteht überwiegend im Wirken als Initiatoren, Ratgeber, konstruktive Kritiker, Mediatoren, „Synthesen-Bilder“, aber auch in der klassischen Funktion als Anleiter und Beispielgeber.

Chance für die Schüler ihre Klasse als Gemeinschaft zu erleben; mit all ihrem kreativen Potential, Widersprüchen und sozialen Fähigkeiten und Defiziten. Soziale „Brennpunkte“, die in den meisten Klassen vorhanden sind, kommen immer wieder zum Vorschein und müssen gemeinsam, Lehrerteam und Schüler, thematisiert und bearbeitet werden. Daher ist das Kunstprojekt für jede Klasse auch immer ein soziales Projekt.

Das Ku-Projekt bietet die Chance für die Klasse eine Form von Arbeit zu erleben, die für sie in der Art und in der Gestaltung etwas Ungewohntes, Neues ist. Dies verursacht Ängste und schließlich Widerstände. Die idealerweise intensive Arbeit der Schüler hilft die Ängste zu überwinden, und sich mit der Arbeit, dem Entstehenden zu identifizieren. Idealerweise entwickeln die SchülerInnen eine Form von Respekt für die Arbeit und Leistung ihrer MitschülerInnen.

Zum Wesen der Projektarbeit gehört auch die Möglichkeit des „Misslingens“, d. h. zum Zeitpunkt X ist das Ergebnis/Ziel (Bühnenvorstellung, Ausstellung, Produkt, …) nicht fertig gestellt. Das Projekt als solches muss deswegen noch nicht gescheitert sein. In diesem Bewusstsein sollte sich jedes Projektteam daher nicht zu sehr unter Druck setzen. Die Parallelklassen gestalten unterschiedliche Projekte. Dadurch sind die einzelnen Projekte nicht vergleichbar, es entsteht weniger Wettbewerb und Konkurrenzdenken zwischen Klassen und Lehrerteams. Die Projektarbeit kann den Charakter von Etüden haben. Das Projekt ist das Ergebnis von Wechselwirkungen zwischen den Impulsen die man als Team setzt und den Re- und Aktionen der Klasse darauf. Das Ergebnis des gesamten Projekts bündelt sich nicht nur in der Ergebnispräsentation sondern ist ebenso in der Entwicklung im Verlaufe des Schuljahres zu sehen. Die Projektarbeit in der 8. Klasse heißt „Kunst-Projekt“, um zu verdeutlichen, dass dieses Projekt inhaltlich/thematisch, in der Zielsetzung, in der Umsetzung und im Verlauf offen, offen für unbekannte Wege (kreativ) ist und als Klassenprojekt eine sehr wichtige soziale Funktion erfüllt. „Kunst-Projekt“ deutet auf die Zielsetzung hin eine Projektarbeit durchzuführen, die die ästhetische Wahrnehmung und Ausdrucksfähigkeit der Schüler im Blick hat.

Jede Form eines Kunstprojekts soll eine Präsentation anstreben, um der Öffentlichkeit das Projekt vorzustellen und dadurch die so wichtige Anerkennung für das Geleistete erleben zu können.

Das Kunstprojekt ist in ständiger Entwicklung.

Schützhoff