ETTENHEIM. Wenn es noch eines Beweises bedurfte hätte, dass Physik – am praktischen Beispiel erläutert – für Schülerinnen und Schüler hochinteressant sein kann, Jörg Bold, Bob Hopman und Claus Fleig von der Ettenheimer Bürgerenergiegenossenschaft haben am Donnerstagmorgen diesen erbracht. Mehrfach wurden ihre Ausführungen bei der Kick-off Veranstaltung zur diesjährigen Ettenheimer Solar Challenge von spontanem Beifall unterbrochen.
Die drei Motoren der inzwischen sechsten Ettenheimer Schülerveranstaltung bliesen den rund 120 lauschenden Jugendlichen und ihren betreuenden Lehrkräften – um im Bild zu bleiben – tüchtig viel Wind in die Segel. Die drei Referenten hatten sich das Vortragsfeld klar aufgeteilt und unterlegten ihre Ausführungen mit Bildern, Grafiken, Schaubildern, die sie an die Wand der Turnhalle beim Städtischen Gymnasium projizierten, wo die Auftaktveranstaltung auch in diesem Jahr wieder stattfand. Bold stellte die Ziele der Ettenheimer Bürgerenergie-Genossenschaft vor, eine nachhaltige, preisstabile und sichere Energieversorgung mit und zum Wohle der Bürger zu erreichen und benannte das Bestreben, über die Solar Challenge schon bei jungen Menschen Interesse an erneuerbaren Energien zu wecken. Hopman machte seinen jungen Zuhörern deutlich, wie lange die Menschheit ausschließlich auf regenerative Energie zurückgegriffen habe, ehe dann Mitte des 18. Jahrhunderts fossile Energiequellen erschlossen wurden. Nicht minder eindrucksvoll sein Schaubild, das die Begrenztheit des Erdölzeitalters verdeutlichte.
Anhand seiner schülergerechten Ausführungen verdeutlichte Hopman die Funktion von Generator, Antrieb, die Bedeutung von Speichern, die Wirkungsweise von Rücklaufsperre, Ein- und Ausschalter sowie Drehrichtungsschalter – alles Bauteile, die die Dreierteams für den Bau ihrer Solarflitzer über Sponsoring am Ende der Startveranstaltung erhielten.
Claus Fleigs (schau)bildliche Erläuterungen machten dann auch für den Laien nachvollziehbar, wie geringe Reibung in den Lagern, ein Getriebe mit hohem Wirkungsgrad, geringer Luftwiderstand und möglichst geringe Fahrzeugmasse ausschlaggebend (auch) für die Solarflitzer sein werden, an die sich die 40 Konstruktionsteams aus Ettenheim und Seelbach in den nächsten Wochen und Monaten in ihrem Technikunterricht machen werden. Fleig machte den aufmerksamen jugendlichen Zuhörern aber auch deutlich, was ein wahres Spitzenteam wirklich ausmacht: Klare Absprachen und Verantwortlichkeiten innerhalb des Teams; eine realistische und bekannte Terminplanung; schließlich Teamgeist, kein Einzelgängertum.
Der Startschuss zur 6. Ettenheimer Solar Challenge ist mit der Kick-off-Veranstaltung gegeben. Am Sonntag, 10. Juli, der Rennentscheidung, wird sich dann zeigen, welche der 40 Teams in den Vergleichsrennen mit den Mitbewerbern am meisten aus der Kick-off-Info gemacht haben.
Weitere Informationen unter http://www.ettenheimer-buergerenergie.de
Autor: Klaus Schade (Badische Zeitung 15.01.2016)