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1996: Chorfest


Ettenheimer Heimatbote vom 07.02.1996

Schüler - Eltern - Lehrer Chor gab ein Stelldichein

Ein musikalisches Familienfest

ETTENHEIM. Dass Singen und Musizieren ein anspruchsvolles, dafür auch sehr beglückendes Hobby ist, kann man bei vielen Musikdarbietungen spüren. Etwas ganz Besonderes war diesmal allerdings das Chorfest des Gymnasiums Ettenheim, veranstaltet vom Schüler-Eltern-Lehrer-Chor der Schule unter Leitung von Eberhart Gleichauf, das vergangenen Samstag im neuen Gemeindesaal der katholischen Pfarrgemeinde stattfand. Seit nunmehr fast fünf Jahren hat das Singen in diesem Ensemble eine Freude und Familiarität geschaffen, die weit mehr sind als die notwendige "Arbeitsgrundlage" für gelungene Aufführungen. Und so fand die Idee eines musikalischen "Familienfestes" sofort bei allen Mitgliedern begeisterte Zustimmung. Daß sich der "Rest" sozusagen von selbst ergab, von den Musikdarbietungen bis zum Salatbuffet, ist typisch für den Geist dieser musikalischen "Großfamilie", in der sich der Unterstufenschüler genauso "zu Hause" fühlt, wie vielleicht seine Eltern, seine Deutschlehrerin oder der Gymnasiallehrer im Ruhestand und dessen Bekannte.
Trotzdem und gerade deshalb: Es gäbe diesen Chor nicht - und schon gar nicht mit diesem musikalischen und menschlichen Format - ohne Eberhard Gleichauf, dessen Persönlichkeit als Chorleiter in jeder Donnerstagsprobe fasziniert und amüsiert, dank einer "wohltemperierten" Mischung aus Konzentration und Humor. Diese Atmosphäre spürten beim Chorfest auch die Angehörigen und Freunde der Sänger, die zum Zuhören und anschließendem Mitfeiern gekommen waren.
Eröffnet wurde der Nachmittag selbstverständlich musikalisch, und bei dieser Gelegenheit entpuppten sich auch manche SEL-Chor-Mitglieder als "Multitalente": Sie boten zunächst ein instrumentales "hors d'oeuvre", so abwechslungsreich und kurzweilig, daß es selbst die kleinen Zuhörer im Kindergartenalter ohne Schwierigkeiten verdauen konnten.
Im ersten Teil erklangen Werke von Vivaldi, Bach, Händel, Hoffmeister, Brahms und Dvorak. Solistisch wie in kammermusikalischer Besetzung spielten Christina Fölkel (Querflöte), Caroline Gleichauf (Violine) und E. Gleichauf (Klavier), Ingomar Jäger (Bratsche), Sandra Roese (Querflöte), M. Sunder-Plassmann (Fagott und Klavier), R. Zitzlaff (Kontrabaß), H. P. Mania (Violine).
Den musikalischen Reigen beschloß naturgemäß der SEL-Chor mit seinem Dirigenten E. Gleichauf. Die Bandbreite der dargebotenen Lieder und Songs reichte vom "Contrapunta bestiale alla mente" aus dem 16. Jahrhundert über den "Red River", Fats Wallers swingendes "Ain't Misbehavin''', die "Michelle" der Beatles bis zum "Twilight Tone" der Gruppe Manhattan Transfer, wo Eva Zils (Schlagzeug), R. Zitzlaff (Kontrabaß) und Matthias Mania (E-Gitarre) für effektvolle Begleitung sorgten. Auch für die Choristen überraschend: Die Gesangseinlage "The Rose" von A. Mc. Broom, in der sich die Solostimmen von Tanja Kiesel, Sandra Roese und Ingomar Jäger mit der Klavierbevon E. Gleichauf zu verhalten-ausdrucksvoller Innigkeit zusammenfanden.
Es war Schulleiter Nübler, der sich als Sprecher der "Angehörigen" dieser "Chorfamilie" sah und den Musikern und ihrem Leiter seine Anerkennung aussprach. Ihn habe neben den beachtlichen musikalischen Beiträgen ganz besonders das Einsingen des Chores beeindruckt - zustimmendes Lachen der anderen "Angehörigen" im Publikum, denn man spüre eine geradezu ansteckende Begeisterung für die Musik und die Freude am Singen. Und so habe der Chor wohl nicht nur seinen Zuhörern, sondern auch sich selbst Freude bereitet.
Er freue sich, daß im Schüler-Eltern-Lehrer-Chor des Städtischen Gymnasiums diese Freude am gemeinsamen Singen und Feiern alle an der Schule Beteiligte verbinde. Nübschloß mit der Anregung, das gerade verklungene Programm demnächst vielleicht auch vor einem größeren Publikum aufzuführen. Er werde diese Bitte im "Familienrat" besprechen, versprach verschmitzt Chorleiter Gleichauf.
Ganz ohne Programm ging das Fest des SEL-Chors weiter: Für das leibliche Wohl hatten die Mitglieder in bewährter Weise selbst gesorgt und nutzten ausgiebig die Gelegenheit, im gemütlichen Gemeindesaal zusammen mit den Gästen bis in die Abendzu plaudern. An Leib und Seele gestärkt, zog es einige - wen wundert's - noch einmal zu "Frau Musica": Sie scharten sich in kleiner Runde um ihren unermüdlichen Chorleiter am Klavier und ließen spontan das Chorfest mit Liedern aus früheren Konzerten ausklingen.

Schaller