Elias-Projekt des SEL-Chors

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ELIAS – ELIJAH 1846

Was für ein besonderer Moment! Das Orchester spielt die Ouvertüre, die Musik schaukelt sich immer weiter hoch, bremst am Schluss wieder ein wenig ab und dann setzen fast 400 Sänger und Sängerinnen ein mit dem ersten „Hilf Herr!“

Dieser Sound kann nicht mit den besten Boxen der Welt reproduziert werden und führt die Einmaligkeit von live aufgeführter Musik drastisch vor Augen. Das Publikum ist spürbar und unmittelbar eingefangen und hört von da an eine unvergessliche und wahrscheinlich kaum je in dieser Besetzung zu hörende Aufführung des „Elias“ von Mendelssohn- Bartholdy.

Die vielen Proben haben sich gelohnt, alle sind hochkonzentriert bei der Sache, kennen das Stück und den Inhalt so gut, dass die Figuren fast opernhaft lebendig werden, obwohl beim Oratorium das Schauspiel ja gerade fehlt. Aber man sieht förmlich die Priester des Baals verzweifelt um den Altar tanzen und kreisen, ihren Gott anrufend und hilflos in die Stille lauschend. Man spürt Elias spöttische Überlegenheit, sieht quasi das Feuer vom Himmel regnen und nimmt später Anteil an der tiefen Verzweiflung des Helden, wie er erschöpft und depressiv Gott um seinen Tod bittet (Es ist genug). Eine Stecknadel hätte man fallen hören können im Konzerthaus Freiburg.

Alle vier großartigen Solisten (Angelika Lenter, Sopran, Lena Sutor-Weinrich Alt, Alvaro Zambrano Tenor, Manfred Bittner Bass) lassen sich mitreißen von den 400 Laiensängern, die den vier verschiedenen Dirigenten (Bernhard Schmidt, Cornelius Leenen, Felix Konetschny, Marcio da Silva) in ihren Eigenheiten und Persönlichkeiten folgen. Auch das macht die Aufführung so besonders. Da ist die Zweisprachigkeit der Aufführung nur noch ein kleines Detail im Reigen der vielen Besonderheiten dieses Konzertes.

Die anschließende Konzertreise nach England mit einem weiteren Konzert im De-La-Warr-Pavilion in Bexill-on-Sea bildete einen wunderschönen Abschluss für dieses großartige Projekt, an dem Schüler*nnen, Lehrkräfte, Eltern und Freunde des Städt. Gymnasiums Ettenheim mit viel Einsatz und Herzblut mitgewirkt haben.

Silke Hausmann